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Videolösungen 4.0 – the NEW NORMAL

September 22, 2020

Filme vermitteln oft ein völlig falsches Bild von Videoüberwachungsanlangen. Entweder werden diese Systeme in Actionfilmen gleichgesetzt mit einfältigen Wachleuten, die gelangweilt über eine Halbbrille hinweg abwechselnd auf eine Boulevardzeitung und eine flimmernde Monitorwand blicken, während sie die Krümel des Streuselkuchens über den Tisch verteilen. Oder man bekommt ein ebenso unrealistisches Gegenteil gezeigt: Nach einer kurzen Eingabe in den Computer werden augenblicklich Bodenbeschaffenheiten analysiert, seltene Pflanzensamen lokalisiert, aus verpixelten und verschwommenen Videos messerscharfe Details herausgezoomt, Perspektiven gewechselt und Personen samt aktuellem Aufenthaltsort, Vorstrafenregister, Beziehungsstatus, Kreditkartenabrechnung und Beschäftigungsverhältnis identifiziert.

Richtig ist: In den letzten Jahren hat es tatsächlich eine rasante Entwicklung gegeben, denn Künstliche Intelligenz (KI), moderne Schnittstellen und intelligente, hochverfügbare Software eröffnen viele neue Anwendungsfelder für den effizienten, zukunftssicheren und DSGVO-konformen Einsatz von Videolösungen. Auch die klassischen Einsatzbereiche, wie Gefahren abwehren, Sicherheit erhöhen, Betrug, Sabotage und Manipulation verhindern bzw. aufklären oder Haftungsübergänge dokumentieren werden ständig weiterentwickelt. Denn nur so können sich Unternehmen, Behörden, Banken, staatliche Einrichtungen und Institutionen auf die Zukunft vorbereiten, Sicherheit für Menschen, Werte und Prozesse gewährleisten, profitabel wirtschaften und konkurrenzfähig bleiben. Hier sind einige Beispiele:


Ressourcen bündeln und Kontrolle übertragen

Überall dort, wo mehrere Filialen oder Niederlassungen zu verwalten und überwachen sind, lassen sich Sicherheitsleitstellen über diverse und weit verteilte Standorte verknüpfen und zentralisieren. G-SIM/GLOBAL von Geutebrück arbeitet, wenn notwendig, sogar buchstäblich über (Landes-)Grenzen hinweg und bündelt alle Informationen in einem einzigen komplexen System. Die zentrale Steuerung und Koordination kann flexibel von einem auf das andere Werk übertragen werden. Ausgelöste Alarme und notwendige Recherchen lassen sich zentral von jedem Standort eines angeschlossenen Systems aus überprüfen und ausführen. Die Nutzerrechte für den Zugriff auf Kameras, Lagepläne oder Prozessdaten sind immer klar definiert und werden systemübergreifend synchronisiert.  Die Integration der verschiedenen Dritt-Systeme (u. a. Gefahrenmeldeanlage mit Notfalltaster, Schnittstellen-Integration von Geldautomaten, Erkennung von Gasflaschen) erfolgt problemlos über Schnittstellenanbindung. Die hochsensiblen Systeme sind eigenständig, aber eng miteinander vernetzt.

 

In Echtzeit: Flächendeckende Kontrolle im ÖPNV

Besondere Vorfälle, Unfälle, ungewöhnliche Ereignisse und vor allem Vandalismus nehmen in Bussen oder Bahnen und an Haltestellen und Bahnhöfen zu. Leider können sie zumeist kaum oder nur lückenhaft dokumentiert werden. Rettungs- bzw. Einsatzkräfte werden mit Verzögerung informiert, wobei wichtige Details fehlen. Auch der Ausfall einer oder mehrerer Transportmittel zieht immer erhebliche Verspätungen im gesamten Schienen- und Busnetz nach sich.

Für einen Verkehrsbetrieb in Nordamerika entwickelte Geutebrück eine Lösung, die einen flächendeckenden und lückenlosen Überblick aller Strecken in Echtzeit ermöglicht, damit rasche Gegenbzw. Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden können. Eine spezielle Software nutzt eine Kombination aus WLAN- und Mobilfunk-Netz zur Übertragung von Live- und Speicherbildern und kompensiert dabei geringe Bandbreiten. Bei ausreichender Bandbreite werden die in den Zügen aufgezeichneten Videosequenzen während der Fahrt in stationäre Datenbanken überspielt, so dass Datenbanktiefen von 30 Tagen mit Bildern aus den Zügen realisiert werden. Alarmmeldungen und weitere Metadaten, wie z. B. aktuelle GPS-Koordinaten unterstützen die Leitstelle bei der Bewertung jeder kritischen Situation. Aufgrund der konkreten Definition von Zugriffsrechten erhalten nur autorisierte Personen Zugriff auf Livebilder bzw. auf sensible Bilddaten aller Art. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Videosicherheitslösung trägt maßgeblich dazu bei, Sicherheit zu erhöhen, den gesamten Betriebsablauf zu vereinfachen, Personal effizienter einzuteilen, freie Ressourcen zu erkennen, zu nutzen und unnötige Ausgaben, z. B. für die Reinigung von Graffitis, einzusparen.

 

Neue Möglichkeiten dank KI

Ein System verfügt dann über Künstliche Intelligenz (KI), wenn es in der Lage ist, ein Problem durch Verwendung eines selbstentwickelten Algorithmus zu lösen. Für das Entwickeln des Algorithmus, muss es, so banal es auch klingt, alles Schritt für Schritt lernen. Um etwas „erkennen“ zu können, muss das System so trainiert werden, dass es gewünschte Objekte (Treffer) von ungewünschten unterscheiden kann. Ebenso wie beim menschlichen Lernen bedeutet hier das Training auch, dass sich die Trefferzahl bei vielen Wiederholungen erhöht, dass das System also Erfahrungen sammelt. Mit genügend Lernerfahrung kann eine professionelle Videosicherheitssoftware dann z. B. helfen, die Verbreitung von Epidemien einzudämmen, unterstützen, Arbeitsunfälle zu minimieren oder Objekte aller Art eigenständig erkennen.

 

Videosicherheit zum Schutz der Gesundheit

Kliniken, Pflegeheime, Flüchtlingsheime, forensische Einrichtungen, JVA oder – aktuelles Beispiel – Unternehmen, die Nahrungsmittel verarbeiten, müssen so gut wie möglich vor dem Einschleppen potenziell ansteckender Krankheiten geschützt werden. Seit Beginn der Pandemie beweisen Videolösungen auch Dank KI täglich, was alles in ihnen steckt. So wird z. B. das Fehlen einer Mund-Nasen-Bedeckung erkannt, die Körpertemperatur kontaktlos gemessen oder die Anzahl von Menschen in einem Raum gezählt. Sofortige Folgemaßnahmen, wie z. B. Einlass verweigern, tragen somit maßgeblich dazu bei, die Einhaltung von Hygienestandards zu unterstützen und die gesundheitssichernden Maßnahmen zu dokumentieren.

 

Videosicherheit zur Prävention von Arbeitsunfällen

Jedes Unternehmen sollte den Schutz der Arbeitnehmer vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten priorisieren. Bei der Kontrolle, ob die Mitarbeiter die vorschriftsmäßige persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen, kann eine Videosicherheitsanlage mit KI einen wichtigen Beitrag leisten. Erkennt die KI z. B. Helm und Schutzweste, Schutzmaske, das Tragen eines Kittels, etc. wird die Tür zum Sicherheitsbereich automatisch entriegelt. Wenn nicht, bleibt der Zugang verschlossen. Schon an dieser Stelle des Zugangs können potenzielle Gefahren durch unzureichende PSA oder unbefugtes Betreten proaktiv vermieden werden.

 

Verantwortung ist gefragt

Die Liste der Möglichkeiten und Einsatzfelder von Videosystemen ist lang. Der Nutzen hängt von der Kreativität, der Weitsicht und der Verantwortung ihrer Anwender ab. Die sichere Handhabung der Daten sowie der Schutz der Privatsphäre und von Persönlichkeitsrechten ist durch die DSGVO ganz klar geregelt.
Zurecht. Denn eins ist zu erkennen: Bei allen aktuellen, oft kontroversen Diskussionen über Videotechnik, sei es in den Bereichen persönliche Sicherheit, Arbeitssicherheit, Sicherheit gegen Epidemien oder Pandemien, Sicherheit im öffentlichen Raum, Schutz vor Vandalismus und Übergriffen - die Notwendigkeit und die Vorteile dieser Technik werden mehr und mehr akzeptiert.

Videosicherheit ist THE NEW NORMAL

 


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